Prix Kunstverein 2021

LEOLIE GREET

Der Kunstverein Biel verleiht dieses Jahr den Prix Kunstverein an die Künstlerin Leolie Greet und setzt damit sein Engagement zur Förderung des regionalen Kunstschaffens fort. Die Jury setzt sich aus dem Vorstand des Kunstvereins zusammen und ehrt mit dem Förderpreis jährlich eine vielversprechende und eigenständige Position aus Biel oder der Umgebung. Nebst dem Preisgeld à 5000 Franken erhält die Künstlerin die Möglichkeit, im Rahmen der Cantonale Berne Jura 2021 im Kunsthaus Pasquart den aktuellsten Stand ihres künstlerischen Schaffens zu präsentieren und im Frühling 2022 eine Einzelausstellung im Bieler Offspace Lokal-int zu zeigen.

Leolie Greets Werke konstituieren sich im ambivalenten Verhältnis des Individuums zur Natur, zu anderen Individuen und allgemein zu seiner Umwelt. Mit ihren Installationen kreiert sie bühnenhafte Situationen, in denen sie unterschiedlichste Texturen vereint und Materialien wie Stoff, Gips, Gummi, oder Metall mit gefundenen natürlichen Objekten oder Alltagsgegenständen zu einem eigenen magischen Universum verschmelzen lässt. Es sind diffuse Welten, in welchen die Grenze zwischen Utopie und Dystopie zu verschwimmen scheint: Darin treten Figuren auf, die als Mischwesen multiple Perspektiven verkörpern, und mit denen Greet die komplexen Interaktionen zu Mitmenschen, anderen Lebensformen, Objekten, aber auch zu Machtstrukturen, Systemen oder Normen auslotet.

Leolie Greets neusten Installationen wirken wie entrückte Repräsentationen der Natur, in denen Elemente menschlicher Herkunft von pflanzenartigen Strukturen überwuchert werden und sich zu einem Kosmos verbinden. Die Künstlerin befragt unsere Beziehung zur Natur, wie wir mit ihr in Aktion treten und welchen Einfluss sie auf uns hat.

Leolie Greet (*1995, lebt und arbeitet in Biel/Bienne) studierte bis 2018 an der Hochschule der Künste in Bern und am Institut Kunst Gender Natur in Basel. Sie konnte ihre Arbeit mehrfach in Biel (u.a. Cantonale Berne Jura, Kunsthaus Pasquart 2020; FORMS DON’T LIE – WE DO, Espace Libre 2019; Looking For The Other Story, Lokal-int 2017) und in der restlichen Schweiz (u.a. PALAZZINA #09, Palazzina, Basel 2021; Cantonale Berne Jura, Kunsthaus Langenthal 2020; meandering voices, PLEASURE ZONE, Basel 2019; HELLO WORLD, Sattelkammer, Bern 2018) und im Ausland (Regionale, E-WERK, Freiburg (DE) 2019) ausstellen.